14.04.2013 - 26.05.2013
Deine Anne - Ein Mädchen schreibt Geschichte
Zu ihrem 13. Geburtstag am 12. Juni 1942
bekommt Anne Frank ein Tagebuch geschenkt. Auf die erste Seite schreibt
sie: "Ich werde, hoffe ich, dir alles anvertrauen können, wie ich
es noch bei niemandem gekonnt habe, und ich hoffe, du wirst mir eine
große Stütze sein."
Andrea Franke (Jugendhaus), Ernst Klein (Verein "Gegen Vergessen") und
Marion Lilienthal (ALS-Geschichtswerkstatt) stellten am Freitag Plakat
und Programm der Ausstellung vor.
© Kobbe
Korbach. Das Tagebuch der Anne Frank
kennen Millionen Menschen in aller Welt. Im Original sind die
Aufzeichnungen des jüdischen Mädchens in rotweißen
Karostoff eingebunden. In rund 60 Sprachen übersetzt, erreicht ihr
1947 erstmals gedrucktes Vermächtnis eine weltweite Auflage von
mehr als 20 Millionen Büchern. "Deine Anne. Ein Mädchen
schreibt Geschichte" heißt die Wanderausstellung des Berliner
Anne-Frank-Zentrums, die vom 14. April bis 26. Mai im
Wolfgang-Bonhage-Museum zu sehen ist. Multimedial gestaltet schildern
die Bildwände und Exponate das Schicksal Anne Franks, die 1933 mit
ihrer Familie vor den Nationalsozialisten nach Amsterdam
flüchtete. Nach dem Einmarsch der deutschen Truppen in den
Niederlanden versteckten sie sich von 1942 bis 1944 in einem Hinterhaus
an der Prinsengracht. Dort entstand das weltberühmte Tagebuch, das
als Symbol für den Holocaust 2009 von der UNESCO in das
Weltdokumentenerbe aufgenommen wurde. Nach dem Verrat ihres Verstecks
wurde die Familie von den nationalsozialistischen Besatzern deportiert.
Anne Frank starb 1945 im Konzentrationslager Bergen-Belsen im Alter von
15 Jahren.
Mit Blick auf aktuelle gesellschaftliche
Entwicklungen sollen die Gefahren von Anti-semitismus, Rassismus und
Diskriminierung verdeutlicht und auf die Bedeutung von Freiheit,
Gleichberechtigung und Demokratie hingewiesen werden, betonen die
Veranstalter. Für das umfangreiche Begleitprogramm kooperiert das
Bonhage-Museum mit dem Jugendhaus Korbach, dem Verein "Gegen Vergessen
- Für Demokratie", dem Präventionsbeirat, der Alten
Landesschule und den Beruflichen Schulen.
Nach dem Konzept "Jugendliche begleiten
Jugendliche" führen Gymnasiasten und Berufsschüler junge
Besucher durch die Ausstellung. Etwa 30 dieser Begleiter werden bis
Mitte April dafür geschult, berichtet Marion Lilienthal, die an
der ALS die Geschichtswerkstatt leitet. Die Pädagogin weist bei
einer Stadtführung auf das jüdische Leben in Korbach hin.
Ebenso wird Ernst Klein (Volkmarsen), Sprecher der Regionalgruppe des
Vereins "Gegen Vergessen", in einem Vortrag Lebenswege jüdischer
Kinder in Nordhessen nachzeichnen.
Für Andrea Franke, Leiterin des Jugendhauses,
stehen vor allem die Bezüge zur Gegenwart im Fokus des Interesses.
So beschäftigen sich mehrere Begleitveranstaltungen auf
unterschiedliche Weise mit dem Thema Rechtsextremismus.
Schulklassen, die sich für einen begleiteten
Ausstellungsbesuch interessieren, melden sich schriftlich im Jugendhaus
an. Anmeldeformulare gibt es unter www.museum-korbach.de.
Quelle: WLZ
»Deine Anne. Ein Mädchen schreibt Geschichte«
14. April - 26. Mai 2013
Wolfgang-Bonhage-MUSEUM KORBACH

(Copyright: Anne Frank Haus/Anne Frank Fonds)

Die Ausstellung wurde im Rahmen des Ausstellungs-
und Botschafterprojekts »Anne Frank und wir« vom Anne Frank
Zentrum, Berlin und dem Anne Frank Haus, Amsterdam entwickelt.
Organisiert wird das Anne Frank-Ausstellungsprojekt im Korbacher Museum
gemeinsam mit dem Jugendhaus Korbach, dem Verein Gegen Vergessen -
Für Demokratie, der Alten Landesschule Korbach und den Beruflichen
Schulen des Landkreises Waldeck-Frankenberg.
Das Tagebuch des jüdischen Mädchens Anne
Frank (1929-1945) ist Symbol für den Völkermord an den Juden
durch die Nationalsozialisten und intimes Dokument der Lebens- und
Gedankenwelt einer jungen Schriftstellerin. In der Ausstellung
erzählen große Bildwände von ihrem Leben und ihrer
Zeit: von den ersten Jahren in Frankfurt am Main und der Flucht vor den
Nationalsozialisten, über die Zeit in Amsterdam - glückliche
Kindheit und schwere Zeit im Versteck - bis zu den letzten
schrecklichen sieben Monaten in den Lagern Westerbork, Auschwitz und
Bergen-Belsen. Viele private Fotos erlauben einen ganz intimen Einblick
in das Leben der Familie Frank und ihrer Freunde. Die persönliche
Geschichte Anne Franks wird verbunden mit der Geschichte der Weimarer
Republik, des Nationalsozialismus, der Judenverfolgung, des Holocaust
und des Zweiten Weltkriegs. Neben der Perspektive der Verfolgten und
ihrer Helfer wird die Perspektive von Mitläufern und Tätern
dargestellt.
In einem aktuellen Teil wendet sich die Anne
Frank-Ausstellung direkt an Jugendliche heute mit Fragen zu
Identität, Gruppenzugehörigkeit und Diskriminierung: Wer bin
ich? Wer sind wir? Wen schließe ich aus? ... Kurze Filme mit
Jugendlichen regen zur Diskussion über diese Themen an. Ausgehend
von der Frage »Was kann ich bewirken?« ermutigt die
Ausstellung zu eigenem Engagement.
Bestandteil der Präsentation ist das Konzept
»Jugendliche begleiten Jugendliche«. An jedem
Ausstellungsort, so auch in Korbach, werden Schüler zu
Ausstellungsbegleitern ausgebildet. Dieser Ansatz ermöglicht den
Zugang zu jugendlichen Ausstellungsbesuchern, die
erfahrungsgemäß sehr positiv darauf reagieren, wenn ihnen
eine etwa gleichaltrige Person gegenüber tritt.
Schulklassen, die sich für eine Begleitung durch die Ausstellung interessieren, können sich mit diesem Formular
(PDF-Datei) im Jugendhaus Korbach anmelden. Der Besuch der Ausstellung
ist für Schulklassen und Gruppen nur nach Anmeldung möglich.
Führungen sind von Montag bis Freitag um 8.00
Uhr, 10.15 Uhr und 12.45 Uhr (nachmittags nach Vereinbarung)
möglich und dauern maximal 2 Stunden. Der Eintritt in das Museum
und die Führungen sind für Schulklassen und Gruppen
kostenlos, für Einzelbesucher gelten die normalen Eintrittspreise.
Hinweis zu den Öffnungszeiten
Nur für angemeldete Gruppen:
Mo. - Fr. 11:00 bis 14:45 Uhr (Der Besuch der Ausstellung ist für Gruppen nur nach Anmeldung möglich.)
Für Einzelbesucher:
Mo. - Fr. 14:45 bis 16:30 Uhr / Sa. und So. 11 bis 16:30 Uhr
Das Ausstellungs- und Botschafterprojekt "Anne Frank und wir" wird gefördert durch:

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