31.

Katzenstein, Jacob, Kaufmann aus Frankenberg (Eder),
* 08.04.1865 in Frankenau (S. d. Kaufmanns
Abraham Katzenstein und Maliken Marx aus
Frankenberg).

wohnhaft in Frankenberg a. d. Eder und Korbach
Deportationsziel: ab Kassel - Chemnitz
07. September 1942, Theresienstadt, Ghetto
Todesdatum/-ort: 27. November 1942, Theresienstadt, Ghetto

oo 26.11.1900 in Korbach mit
Rosali Weitzenkorn, in Korbach
* 06.05.1870 (aus Nr. 144)
in Korbach / Kreis des Eisenberges / Waldeck wohnhaft in Frankenberg a. d. Eder Deportationsziel: ab Kassel - Chemnitz 07. September 1942, Theresienstadt, Ghetto Todesdatum/-ort: 13. Januar 1943, Theresienstadt, Ghetto

Die Eheleute lebten nicht in Korbach.

32.

Kaufmann, Rudolf, Kaufmann aus Zierenberg
* 23.11.1878 in Zierenberg,
Deportationsziel: ab Kassel - Halle
01. Juni 1942, Izbica / Sobibor
Todesdatum/-ort: 03. Juni 1942, Sobibor, Vernichtungslager


oo 15.08.1904 mit Henni Schartenberg
Deportationsziel: ab Kassel - Halle
* 23.05.1880 in Zierenberg,
01. Juni 1942, Izbica / Sobibor
Todesdatum/-ort: 03. Juni 1942, Sobibor, Vernichtungslager (S. v. Metzger Moses
Schartenberg und Sara Israel aus Zierenberg,
letztere am 21.02.1921 in Korbach verstorben).

Kinder:

1. Siegfried * 30.08.1905 in Zierenberg
+ 21.06.1979 in Kassel

1. oo 21.09.1937 in Kassel mit Gertrud Katzenstein

2 oo 02.10.1946 in Korbach mit Rosa Simons
geb. Löser

3. oo 17.03.1951 in Korbach mit Leonore Indefrey
(siehe Nr. 33)

2. Alfred * 06.01.1911 in Korbach
+ 14.11.1973 in Ober-Roden

oo 12.04.1946 in Korbach mit Berta Speier (siehe Nr. 34).

Die Familie ist 1910 aus Zierenberg nach hier, Bahnhofstr. 10, zugezogen, wohnte seit Juli 1933 in der Windmühlenstr. 9 und seit Juli 1934 in der Kirchstr. 13. Im September 1941 wurde das Ehepaar Rudolf Kaufmann und die Enkeltochter Helga, (* 21.03.1938, Tochter des Sohnes Siegfried aus erster Ehe) nach Wrexen deportiert. Alle sind danach im Osten verschollen. Rudolf Kaufmann hatte seit September 1910 ein Textil- und Schuhwarengeschäft, zunächst im damaligen Postgebäude.

Z:

33.

Kaufmann, Siegfried, Kaufmann, bei der Eheschließung wohnhaft in Kassel,
* 30.08.1905 in Kassel
+ 21.06.1979 in Kassel (aus Nr. 32)

1. oo 21.09.1937 in Kassel mit Gertrud Katzenstein aus Kassel

* 04.07.1916 in Kassel, Ehe seit
24.06.1946 geschieden.

Kind:

Helga * 21.03.1938 in Kassel
+ verschollen in Riga

2. oo 02.10.1946 in Korbach mit Rosa Simon
geb. Löser aus Rheydt,
* 09.01.1910 in Rheydt
+ 20.02.1950 in Arolsen (T. von Bäckermeister Karl Löser und Theresia Lehmann aus Rheydt)

Kind:

Ursula * 15.02.1950 in Arolsen

3. oo 17.03.1951 in Korbach mit Kindergärtnerin Leonore Indefrey,
* 04.07.1920 in Mettmann. (T. v. Heinrich Indefrey und Wilhelmine Elfriede Piepenbrink aus Mülheim/Ruhr).

Keine Kinder:

Siegfried Kaufmann ging nach der Schulentlassung zur Ausbildung nach Fulda und Frankfurt, war noch in Hallenberg, Wesel und Rietberg tätig, kehrte 1932 nach Korbach zurück und heiratete 1937 in Kassel. Im Zuge der Judenverfolgung wurde er im Dezember 1941 mit seiner Frau von Kassel aus deportiert. Im August 1945 kehrte er aus dem KZ Stutthof nach Korbach zurück. Zusammen mit seinem Bruder Alfred (siehe Nr. 34) eröffnete er im Haus Weitzenkorn (Prof.-Kümmell-Str. 5) ein Textilgeschäft, das die Brüder Kaufmann bis zum Jahre 1958 betrieben. Im Juli 1958 verzog er nach Kassel.

34.

Kaufmann, Alfred, Kaufmann, * 06.01.1911 in Korbach + 14.11.1973 in Ober-Roden
(aus Nr. 32)

oo 12.04.1946 in Korbach mit Bertha Speier aus Melsungen,
* 25.12.1906 in Hannover,
+ 02.12.1966 in Darmstadt (adoptierte T. v. Lederhändler Joseph und Rosa Pla... aus Melsungen)
oo 25.02.1906 in Darmstadt (adoptierte T. v. Lederhändler Joseph Speier und Rosa Pla…. aus Melsungen).

Kinder:

1. Peter Rudi Josef * 09.12.1946 in Korbach
2. Brigitte Helga + 11.05.1950 in Korbach

Alfred Kaufmann meldete sich im August 1929 nach Dransfeld ab, kehrte im Dezember 1930 von Büren zurück. In 1936 war er für kurze Zeit in Alzey und anschließend in Osnabrück. Im September 1941 kehrte er aus dem KZ Belsen zurück und eröffnete und betrieb mit seinem Bruder Siegfried ein Textilgeschäft im Hause Weitzenkorn, Prof.-Kümmell-Str. 5. Im Jahr 1961 verzog die Familie nach Frankfurt am Main


35. Kleimenhagen, Moritz Walter, Kaufmann aus Neheim
* 25.07.1896 in Apolda/Thüringen (Sohn von Kaufmann Löwi Robert Kleimenhagen und Rosa Block aus Neheim

oo 23.12.1931 in Korbach mit Martha Löwenstern
* 15.04.1894 in Korbach (aus Nr. 69 a).

Moritz Walter Kleimenhagen zog kurz vor seiner Eheschließung von Neheim in Korbach zu und lebte im Hause seiner bereits verstorbenen Schwiegereltern Jacob Löwenstern II und Antonie Grünstein die im Hause Prof. Kümmellstr. 11, ein Textilgeschäft betrieben hatten, das von der Tochter Martha fortgeführt wurde. Im Mai 1936 wanderten die Eheleute Kleimenhagen nach USA aus und nannten sich dort Hagen. Die deutsche Staatsangehörigkeit wurde dem Ehepaar Kleimenhagen lt. Verfügung der Gestapo Kassel vom 01.06.1943 aberkannt. Die letzte bekannte Adresse war 908 W Agyle Avenue, Chicago III 60640. Frau Hagen war 1972 kurz zu Besuch in Korbach. Im Februar 1989 kam ein Brief des Stadtarchivs an Frau Hagen mit dem Vermerk „verstorben“ zurück. Der Ehemann verstarb schon früher. Kinder waren aus der Ehe wohl nicht hervorgegangen.
36.

Kohlhagen, Michael

* 09.05.1890 in Höringhausen,
+ 15.01.1890 in Korbach
(S. v. Kappenmacher Thaar Kohlhagen und
Jettchen Nußbaum aus Höringhausen).

oo mit Bertha Katzenstein
aus Höringhausen,
+ 14.05.1911 in Korbach (T. v. Jakob Katzenstein
aus Höringhausen).

Kinder:

1. Marcus * 10.05.1861 in Höringhausen
+ 09.04-1916 in Korbach

oo 11.09.1894 in Korbach mit Friederike Sommer
(siehe Nr. 37)

2. Schafti * 19.06.1866 in Höringhausen
+18.01.1935 in Korbach

oo 08.06.1897 in Borgen/Hessen mit
Fanny Appel (siehe Nr. 38)

3. Calmon * 03.06.1869 in Höringhausen
+ 25.09.1926 in Korbach

oo 23.04.1895 in Borken/Hessen mit
Emma Appel (siehe Nr. 39)

4. Betty * 13.11.1872 in Höringhausen

oo 11.09.1894 in Korbach mit Handelsmann
Löb Sommer aus Crainsfeld (siehe Nr. 133)

5. Fanny * 13.08.1874 in Korbach
+ 30.09.1944 im Ghetto Riga

oo 17.08.1909 mit Carl Kohlhagen
aus Höringhausen. Der Sohn Max,
* 14.12.1914 in Marburg/Lahn wurde ebenfalls
deportiert und verstarb am 14.03.1945 im KZ Dachau.

6. Jettchen * 03.01.1885 in Höringhausen

oo 05.11.1888 in Korbach mit Jacob Löwenstern
aus Assinghausen (siehe Nr. 7o)


Michael Kohlhagen zog 1874 aus Höringhausen zu, nachdem das Haus Stechbahn 11 erworben wurde. (heute Friseur Bohne) Das Bürgerrecht erwarb er 1884. Das Haus erbte der Sohn Marcusund danach dessen Sohn Arthur (1928), der mit seiner Familie nach New York emigrierte. Die Familie hatte ein Einzelhandelsgeschäft mit Kolonialwaren. Von Marcus Kohlhagen ist folgender Ausspruch überliefert: „Gib e Kind e Bommche, hat e weite Wech gemacht, abber von de nasse!“ (Gib dem Kind ein Bonbon, es hat einen weiten Weg gemacht, aber von den nassen)

37.

Kohlhagen, Marcus, Kaufmann, * 10.05.1861 in Höringhausen,
+ 09.04.1916 in Korbach (aus Nr. 36)

oo 11.09.1894 in Korbach, mit Friederike Sommer
* 30.11.1896 in Crainsfeld/Oberhessen,
+ 03.05.1926 in Korbach (T. v. Nathan Sommer
und Hannchen Flörsheim aus Crainsfeld).

Kinder:

1. Gustav * 03.05.1896 in Korbach
+ 1968 in USA

oo 04.10.1929 in Berlin mit Metha Gintz
+ 03.06.1900 in Dölitz Krs. Pyritz

2. Arthur * 27.12.1899 in Korbach
oo 17.12.1928 in Korbach
mit Paula Frankenthal (siehe Nr. 41)

Gustav Kohlhagen studierte Medizin und lebte später in den USA.
Im „Klosterglöckchen“ Nr. 4/1968 würdigt der aus Sachsenhausen stammende Dr. Max Liebmann den 1968 verstorbenen Gustav Kohlhagen


38.

Kohlhagen, Schafti, Kaufmann, * 19.06.1866 in Höringhausen
+ 18.01.1935 in Korbach

oo 08.06.1897 in Borken/Hessen
(T. von Handelsmann Laser Appel II
(+ 24.01.1926) und Betti Reuter
(+ 12.01.1934) aus Borken).

Kinder:

1. Manfred * 28.05.1902 in Korbach
+ 9.12.1973 in New York

oo 01.11.1931 in Waldorf mit Anna Katz (siehe Nr. 43)

2. Siegfried * 07.05.1905 in Korbach
+ 02.02.1988 in New York

oo 01.09.1929 in Korbach mit Hedwig Katzenstein
(siehe Nr. 44)

oo 25.06.1938 in New York mit Klara Hirsch (siehe Nr. 44)

Schafti Kohlhagen erwarb 1896 das Haus Stechbahn 7, in dem er im Oktober 1909 eine Schuhwarenhandlung mit Reparaturwerkstatt eröffnete, die 1937 von dem Kaufmann Alfred Völker übernommen wurde. Fanny Kohlhagen emigrierte im Oktober 1937 nach New York

Corbacher Zeitung vom 16.10.1909



Schuhgeschäft Kohlhagen, Stechbahn 7

39.

Kohlhagen, Calmon, Färbermeister, * 03:06:1869 in Höringhausen
+ 25.09.1926 in Korbach (aus Nr. 36)

oo 23.04.1895 in Borken/Hessen mit Emma Appel,
* 08.07.1895 in Borken/Hessen
wohnhaft in Korbach
Deportationsziel:
ab Kassel - Chemnitz
07. September 1942, Theresienstadt, Ghetto
29. September 1942, Treblinka, Vernichtungslager
(T. von Samuel Appel u. Riekchen Mannheimer aus Borken)

Kinder:

1. Johanna * 08.01.1896 in Korbach
oo 1922 in Kassel mit Simon Wertheim

2. Max * 08.02.1898 in Korbach

oo 24.05.1929 in Korbach mit Betty Berta Stern
(siehe Nr. 42)


Heumarkt, Stechbahn 18

Im Jahr 1906 erwarb der Färbermeister Calmon Kohlhagen die oben abgebildeten Häuser (ohne später errichteten Zwischenbau) von dem Kaufmann Max Mosheim. Mosheim betrieb in dem Hause Heumarkt 2 eine Käserei, die er 1906 in den Neubau Am Hauptbahnhof 11 verlegte (später Raiffeisen). Kohlhagen richtete in dem Haus Stechbahn 18 seine Färberei ein, (das Haus Heumarkt 2 verkaufte er bereits 1907 wieder)

Max Kohlhagen führte nach dem Tode seines Vaters die Färberei weiter. Er emigrierte mit seiner Familie im Juni 1938 nach New York. Das Haus erwarb der Kaufmann Georg Klinkert, dessen Sohn Helmut es zu einem modernen Teppich- und Tapetengeschäft umbaute und erweiterte.
In das Bauvorhaben wurde auch das Hausgrundstück Heumarkt 2 einbezogen, das im Zuge der Altstadtsanierung abgebrochen wurde.
Über Calmon Kohlhagen verfasste sein Neffe, Dr. med. Gustav Kohlhagen, den in der Beilage zur Waldeckischen Landeszeitung Nr. 14/1963 veröffentlichten Artikel „Der letzte Korbacher Färbermeister“

40.

Kohlhagen, Karl, Gastwirt aus Höringhausen
* 29.07.1880 in Höringhausen
(S. d. Gastwirts Jacob Kohlhagen und
Marianne Mosheim aus Höringhausen).

oo 17.08.1909 in Korbach mit Fanny Kohlhagen
* 13.08.1874 in Korbach (aus Nr. 36),
wohnhaft in Korbach, Höringhausen und Kassel
Deportationsziel: ab Kassel
+ 30.09.1944 im Ghetto Riga.

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