Die Geschichte der jüdischen Gemeinde Korbach

Judenverfolgung von 1933 - 1945

Das durchweg unproblematische Zusammenleben von Juden und Christen in Korbach wurde erst mit dem Auftreten der Nationalsozialistischen Bewegung (in Korbach wurde 1928 eine Ortsgruppe gegründet) und deren Erstarken zunehmend schwieriger; antijüdische Propaganda kam auf, die nach der Machtübernahme durch die NSDAP am 30. Januar 1933 alsbald in offene Hetze und Diskriminierungen umschlug.

Über dieses fürchterliche Kapitel der deutschen Geschichte hat die Arbeitsgemeinschaft Spurensicherung des Kommunalen Jugendbildungswerkes der Kreisstadt Korbach eine Dokumentation unter dem Titel "Judenverfolgung in Korbach" erarbeitet und im November 1989 herausgegeben. Um Wiederholungen zu vermeiden, sollen hier nur allgemeine oder ergänzende Ausführungen gemacht werden.

Die nachstehende Zeittafel gibt einen Überblick über die Ausnahmegesetzgebung für Juden während der Zeit von 1933 - 1945. Die Zeittafel wurde dem Informationsblatt der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck "blick in die kirche" Heft 11/1988 entnommen.



All diesen Einschränkungen, Diskriminierungen und Verfolgungen waren die jüdischen Bürger Korbachs ausgesetzt, denn die Judenverfolgung in Korbach verlief nicht anders als im gesamten Reichsgebiet. Auch in Korbach wurden die jüdischen Bürger verfolgt und zur Auswanderung gedrängt. Die Synagoge und die Schule wurden in der Pogromnacht am 9/10. November 1938 angezündet. Die jüdischen Schüler mußten auf Grund eines Ministerialerlasses vom 15.11.1938 die Schule verlassen, 6 Kinder waren hiervon betroffen. Die jüdischen Geschäfte wurden geschlossen, die nicht weggezogenen oder emigrierten Juden - es waren ca. 30 jüdische Einwohner in Korbach verblieben - wurden auf wenige Häuser konzentriert.

  1. Kirchstr. 13                               16 Personen
    (Löwenstern)
  2. Lengefelder Str. 11                     5 Personen
    ( Katz)
  3. Grabenstr. 3                               3 Personen
    (Lazarus)
  4. Hagenstr. 12                               4 Personen
    (Lebensbaum)
  5. Prof.-Kümmell-Str. 13                3 Personen
    (Mosheim)
  6. Wohnung nicht bekannt             2 Personen

  7.                                                   33 Personen


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